Stürmisch ist es heute, aber irgendwie auch schön. Die Sonne scheint. Und solange sie scheint, ist es herrlich warm. Ich habe ein bisschen was im Garten gemacht. Auch am und im Teich. Aber das war dann doch schnell es kühl. Vor allem waren die Gummihandschuhe nicht mehr dicht. Kalte Pfötchen mag ich nicht. Es blüht jetzt immer mehr „Kleinkram“: Schlüsselblumen (die hohen), Primelchen, Traubenhyazinthen, Anemonen, Veilchen … und, und, und … Also musste ich immer mal ein paar Fotos machen. Zum Vergrößern die Bilder einfach anklicken. Sie öffnen sich in der Lightbox.
Nach der Arbeit habe ich mich im etwas zurückliegenden Teil unserer Terrasse in einem windgeschützten Eckchen in einen Sessel gesetzt und einem Eichhörnchen beim Futtern zugesehen. Als ich ankam, „klebte“ es zunächst am Baumstamm, ganz nach dem Motto: Ich bin tot, du siehst mich nicht. Aber nachdem ich mich gesetzt hatte und nicht mehr bewegte, ging es mit dem Futtern weiter. Und dann durfte ich ganz überraschend aufstehen, die Kamera holen, mich wieder hinsetzen und fotografieren. Das Eichhörnchen ließ sich nicht mehr stören. Und ich habe fasziniert zugesehen, wie der Wind mit dem buschigen Schwanz spielte. Solche Momente sind mit nichts zu bezahlen.
Heute wäre der Geburtstag meines Vaters gewesen. Komisch – solche Daten vergisst man nie, obwohl er bereits vor 52 Jahren gestorben ist. Ich war knapp siebzehn. Mein Vater war Jahrgang 1909 – das ist fast unglaublich. Ich habe in den letzten Tagen auf Netflix mal wieder „Downton Abbey“ gesehen. Wer die Serie kennt, weiß, dass sie 1912 beginnt und 1925 endet. Ich habe schon oft darüber nachgedacht, welches Leben meine Eltern hatten, als sie jung waren. Als Nachkömmling habe ich ja nichts von dieser ganzen Zeit vor den Fünfziger Jahren mitbekommen. Natürlich spielt die Serie erstens in England und beleuchtet zweitens in erster Linie das Leben englischer Aristokraten. Aber nicht nur. Downton Abbey ist in meine Augen ganz hervorragende Zeitgeschichte, in der man immer wieder auch am Leben der unterprivilegierten Arbeiter und Angestellten teilnimmt. Das ist mindestens so interessant wie die Geschehnisse im Herrenhaus. Meine Mutter war der uneheliche Sproß eines Dienstmädchens, mein Vater der jüngste Sohn in einem von älteren Schwestern dominierten Haushalt. Leicht hatten die beiden es im Leben nie. Vor allem kam durch die Kriege noch so viel Schreckliches obendrauf. Nun ja …
Ich habe nur ganz wenige Fotos – außer ein paar Weihnachtsfotos – auf denen ich zusammen mit meinem Vater zu sehen bin. Er hat ja immer die Bilder gemacht. Das hier war 1955 unten am Main. Was mir hier sofort auffällt … keine Frankfurter Skyline im Hintergrund. Die gab es noch nicht 😉
Hach ja, verzeiht mir so viel Rührseligkeit. Aber manchmal überkommt mich das. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend.
Oh, sind das schöne Erinnerungsfotos, liebe Elke. Deine Eltern sehen sehr sympatisch aus, ehrlich. Das letzte Bild, da würde ich wohl auch vermuten, dass es wohl die Taufe gewesen ist.
LG
Sandra!
Aber ja. Das war nur als Scherz gedacht. Es war natürlich meine Taufe.
Feine Gartenfotos, aber heute sprechen mich deine alten Fotos besonders an, sie gefallen mir. Ich finde auch, eine Ähnlichkeit mit deiner Mutter lässt sich nicht abstreiten. Ja leicht hatten unsere Eltern es nicht, da hat so jede Familie seine eigene Geschichte. Bei uns kam noch erschwerend hinzu, meine Eltern lebten in Westpreussen, da gab es einige Verschiebungen, einmal gehörten sie zu Russland, dann wurde es zu Polen gezählt, bis der Gröfa kam und es kurzfristig zu Deutschland erklärte, ein Glück, sonst stände bei mir Geburtsland: Polen. Leider habe ich kaum Fotos aus der „Alten Zeit“, die wenigen bedeuten mir sehr… hier weiterlesen »
Kann sein, dass ich im Alter meiner Mutter ähnlicher sehe als früher. Als Kind sagte man mir immer, ich sei meinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten.
Ich hab auch keine Bilder (oder fast keine) mit meinen Jungs zusammen.
meisten die Bilder bleiben NUR in Digitale form gewesen , erst sein ein paar Jahren habe ich angefangen Erinnerungsbuch / Ein Album zusammen zu setzten … und gemerkt habe das sehr weniger Bilder mit den Jungs habe 🙁
So ist es wenn man Fotograf ist 🙂
lg czoczo
Bei mir ist es anders. Ich habe viele Jahre lang Fotoalben geführt, schon vor den Jungs und auch später. Aber irgendwann in 1990er Jahren war’s vorbei. Da habe ich aber noch reichlich Papierbilder von gemeinsamen Urlauben. Vielleicht scanne ich sie mal und mache ein paar Fotobücher.
Bei uns hat der starke und kalte Ostwind Gartenarbeiten verhindert. Ich hab mich in eine Ecke in die Sonne verzogen und einfach nur etwas relaxed.
Erinnerungen – gerade gute – sollte man immer in Herz und Hirn behalten.
Dir einen schönen Sonntag.
LG Su
Das ist richtig, vor allem weil die schlechten sich oft genug vor die guten drängen.
Liebe Elke,
wir waren natürlich auch schon im Garten und bei uns war es ganz ähnlich, windig aber schön. Aber später dann auch recht frisch, besonders der Wind war kalt.
Ich mag alte Fotos und habe auch ein paar von meiner Familie. Schön, dass Du Deine Fotos zeigst.
Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Manchmal habe ich darauf Lust oder es ergibt sich gerade ein Anlass wie gestern.
Was für herrliche Blüten in deinem Garten dich schon erfreuen können, das ist toll und auch mit dem Eichhörnchen. Da hat es wohl gemerkt dass du nix böses willst. So schön anzuschauen, auch die alten Fotos die du noch hast. Das sind so schöne Erinnerungen. Habe mich auch schon gefragt was wohl mein Vater mir heute erzählen würde wenn er noch könnte. Es ist alles nicht zu verstehen udn sehr traurig.
Liebe Sonntagsgrüsse
Nova
Ich hätte so viele Fragen.
Ach, liebe Elke, ich kann das gut verstehen. Mir geht es manchmal auch so, wenn ich zurückdenke. Für die Generation unserer Eltern und auch Großeltern war das sicher alles nicht einfach, wenn man bedenkt, was sie alles mitgemacht haben. Übrigens hätte morgen meine Mutti Geburtstag gehabt.
Wunderschön schaun Deine Blümchen aus dem Garten aus. Da ist ja schon eine ganze Menge am Blühen und es gab auch sogar noch Eichhörnchen zu beobachten.
Dann wünsche ich Dir einen ebenso schönen Sonntag.
Liebe Grüße
Jutta
Vielen Dank 🥰.
Ganz die Mama, liebe Elke 😀
LG Bernhard
Niemals nicht!
Guten Abend, liebe Elke, das ist ein sehr berührender Eintrag von dir. Danke fürs Teilen deiner Erinnerungen und Gedanken, und der Bilder von damals. Interessant, was du über deinen Vater schreibst. Bei meinem war es ähnlich – wobei noch hinzukommt, dass es eine Patchworkfamilie war, und er nach dem frühen Tod seiner leiblichen Mutter mit einer Stiefmutter und deren Töchtern aufgewachsen ist und es (vorsichtig gesagt) alles andere als leicht hatte. Das hat ihn für sein ganzes Leben geprägt. Schwer vorstellbar, was unsere Eltern damals bzw. in Kriegszeiten durchgemacht haben und mit was sie zu kämpfen hatten… Die Blüten-Makros sind… hier weiterlesen »
Danke 🥰.