Der Begriff „Zeitenwende“ ist seit Kurzem im Zusammenhang mit den Auswirkungen des Krieges um die Ukraine in aller Munde. Und wenn dieser Krieg auch nur irgendetwas Gutes mit sich bringt, dann ist es ein mögliches Umdenken in vielerlei Hinsicht. Wir alle wissen, dass nur gemeinsames Handeln stark macht. Und doch schien sich Europa immer mehr auseinander zu dividieren. Wir alle wissen, dass die Ressourcen unserer Erde endlich sind. Und doch leben wir, als hätten wir genug von Allem. Da leben einige Wenige die Idee des Minimalismus aus, aber Viele kaufen wöchentlich für ein paar Euro lieber neue Klamotten in Billigläden, als die vorhandenen Sachen ein paar Jahre zu tragen und auch mal einen Knopf anzunähen oder eine aufgerissene Naht zu reparieren. Von Socken stopfen will ich erst gar nicht anfangen. Da werden im Supermarkt immer noch die Bananen in Plastiktüten gesteckt, als hätten sie nicht schon von Natur aus die beste Verpackung. Gerade heute wieder beobachtet. Und Geräte werden seit Jahren so gebaut, dass man sie kaum noch selbst reparieren kann. Was für ein Wahnsinn! Inzwischen scheint aber auch in der EU die Idee der Nachhaltigkeit angekommen zu sein. Und die Abhängigkeit von russischem Gas dürfte derzeit die Forderung nach erneuerbarer Energie in Europa schneller voranbringen, als sich es die Bewegung von Fridays for Future hätte träumen lassen.
Das sind alles erst Anfänge und es ist längst fünf Minuten vor Zwölf. Und niemand garantiert, dass Vernunft überhaupt noch siegt. Aber ein bisschen darf man doch hoffen. Auch wenn so manche Leserbriefe in der Tageszeitung oder Kommentare in Blogs oder auf Facebook einen zur Verzweiflung bringen können.
Auf der Seite von Cloudia aus Honolulu habe ich gerade noch dieses Zitat entdeckt:
„There is never enough time to do everything, but there is always enough time to do the most important thing.“ Brian Tracy
Auf Deutsch: „Es gibt nie genug Zeit, um alles zu tun, aber es gibt immer genug Zeit, um das Wichtigste zu tun.“
Für das Headerbild danke ich Goutham Krishna by Unsplash
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Wenn es so lange dauert, wie wir den Wohlstand schon geniessen, bis die Welt sich besinnt, dass es fünf vor Zwölf ist, dann wird es wohl zu spät sein. Dass es nur miteinander geht und nicht gegeneinander sieht man an den jüngsten Ereignissen. Egoismus war noch nie ein guter Berater.
L G Pia
Da kann ich mich dir und den anderen Kommentatoren nur anschließen, liebe Elke.
Wir haben uns an einen Luxus gewöhnt, den wir gar nicht mehr als solchen wahrnehmen…
Liebe Grüße
Ocean
Wem sagst du das? Aber ob das je alle begreifen werden?
Etwas Bescheidenheit tut gut, z.B. bin ich noch nie mit dem Flieger in den Urlaub geflogen, d.h. mein CO2 Abdruck ist recht klein.
Reparieren, upcycling …
LG Bernhard
Nun, es hat bei uns zwar recht lange gedauert, bis wir den ersten Urlaub mit Flugzeug gemacht haben, schließlich aber doch. Und ich möchte die USA, die Malediven und Koh Samui auch nicht missen.
In Deutschland gibt es auch noch so viel zu entdecken 😀 liebe Elke
LG Bernhard
Das ist völlig richtig.
Hallo Elke, da hast du ein heißes Eisen angepackt und vieles ist hier gesagt worden dem ich mich anschließe und deshalb auch nicht nochmal erwähnen will. Das an die „eigene Nase packen“ dann aber doch noch, nichts ist eindrucksvoller als das zu tun, was man für richtig hält und nicht dem Drang der Masse zu folgen. Ich bin von klein auf spartanisch erzogen worden, besser gesagt müssen, somit habe ich es gelernt mit Wenigem auszukommen, selbst als der Wohlstand Einzug gehalten hat. Haben wir Älteren nicht den Jungen immer erzählt, dass sie es besser haben sollten? Dass das „Besser“ dann… hier weiterlesen »
Ziemlich spartanisch bin ich auch noch erzogen worden, aber meine Mutter hatte schon den unbedingten Willen, dass es die Kinder besser haben sollten. Was mich betrifft, bin ich heute davon überzeugt, dass meine Berufswahl für mich nicht die beste war. Die kam dann zwar durch die Familie meines Mannes zustande, aber das ist noch mal eine andere Geschichte. Nein, man kann mit viel weniger zufrieden sein, als man manchmal denkt.
Hallo Elke,
was deinen Rücken anbelangt würde ich schon sagen, der Beruf war dafür nicht so geeignet. Unser ehemaliger Nachbar war auch Zahnarztm, der klagte über die gleichen Rückenschmerzen, das machten die vielen schrägen Haltungen beim Zahnarzt speziell. Was das Fachwissen und die Technik anbelangt, bin ich sicher, da warst du total richtig.
Liebe Grüße
Edith
Danke. Mein Problem war eher die psychische Belastung, der ich am Ende auch nicht standgehalten habe. Dieses unbedingt alles 200%ig machen zu wollen, sowohl im Beruf als auch in der Familie. Na ja, und eine grundsätzlich nicht sehr stabile gesundheitliche Konstitution kam natürlich noch dazu. Aber – man weiß vorher nie, was einen erwartet und was weiß ich, wie es gelaufen wäre, hätte ich mich anders entschieden.
Alle Kommentare unterschreibe ich voll und ganz.
Dein Bericht ist so wahr.
Zitat von Jutta: „Vielleicht ist es den Menschen einfach schon zu lange zu gut gegangen. Vielleicht ist es Zeit, dass alles einen Neuanfang findet.“
Ich glaube tatsächlich, dass dem so ist.
Und ich beginne, mich an die eigenen Nase zu fassen !
Seufz, was haben wir doch für eine Welt 🙁
♥lichst Jutta
Das mit der eigenen Nase ist gut. Geht mir ebenso. Und ist doch ein Anfang.🐝
Tja, das Wasser kommt aus dem Hahn, der Strom aus der Dose und der Garten, der Rasen muss immer tüchtig grün sein und wird gewässert. Das sind nur „kleine“ Beispiele an die ich denken muss wenn ich so manches in Mitteleuropa sehe und höre. Ich für mich kann sagen dass ich seitdem ich hier lebe doch auch anders lebe. Das ist einfach dem Inselleben geschuldet wo man gerade auch diese Dinge mehr schätzt. Bezüglich Bekleidung trage ich zum Beispiel die „herbstlichen“ Sachen immer noch aus Deutschland auf, da muss es absolut nicht nach den Farben gehen die gerade vielleicht gefragt… hier weiterlesen »
So ist es, liebe Nova.
Liebe Elke, leider gibt es viel zu viel, was man ändern müsste und auch könnte, wenn man denn wirklich wollte. Als Beispiel möchte ich nur mal das Problem mit den Plastetüten herausgreifen. Warum hat man es bis heute nicht geschafft, sie einfach zu verbieten. Sie kosten jetzt zwar Geld, aber das hält ja die wenigsten davon ab, sie nicht doch zu nehmen. Von den ganzen eingeschweißten Sachen will ich da gar nicht reden und wenn ich dann so manchen Politiker reden höre, schalte ich lieber den Fernseher ab, bevor ich so in Wut gerate, dass ich mit dem Hammer auf… hier weiterlesen »
Liebe Jutta, das sind Gedanken, die ich gut nachvollziehen kann. Man denkt immer, zu gut kann es einem doch gar nicht gehen. Aber ich denke schon – und das lehrt auch die Geschichte – das die Menschen übermütig werden, wenn es ihnen so gut geht, dass sie nicht mehr zu schätzen wissen, was sie haben. Das Andere ist das Streben nach Macht, das offenbar in der menschlichen Spezies so tief verankert ist wie in keinem anderen Lebewesen. Macht über Andere scheint noch erstrebenswerter zu sein als ein zufriedenes Leben.
Let’s hope that common sense does prevail! That’s a beautiful photo.
Yes, let’s hope so. Thanks for visiting my blog.