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Es gibt einen Begriff aus der deutschen Vergangenheit, den heute niemand mehr in den Mund nehmen wĂŒrde – das unwerte Leben. Aber wenn es um Tiere und Pflanzen geht, dann sieht die Sache offenbar anders aus. Wer sich mit der Natur befasst, wird irgendwann feststellen, dass jedes Tier und jede Pflanze seine/ihre Berechtigung hat. Obwohl ich z.B. keine Spinnen mag (und schon gar keine StechmĂŒcken), denke ich, dass sie im Kreislauf der Natur eine Funktion haben. Und wenn nur als Nahrung fĂŒr andere Tiere (etwas anderes fĂ€llt mir bei StechmĂŒcken nun wirklich nicht ein). Bei Pflanzen ist es ganz Ă€hnlich. Bei den WildkrĂ€utern hat immerhin schon ein Umdenken eingesetzt.

Umso erstaunter war ich kĂŒrzlich, dass ich auf einem Natur- und Gartenblog las, dass die Forsythie eine „wertlose“ Pflanze sei. Mir ist schon klar, was der Verfasser meinte. Die Forsythie ist ein Strauch, der keinen Nektar produziert und somit nicht als Nahrungsquelle fĂŒr Wildbienen oder Schmetterlinge dient. Aber ist die Pflanze deshalb wertlos?

Ich schĂ€tze, ich bin nicht die Einzige, die sich jedes Jahr aufs Neue ĂŒber das AufblĂŒhen dieses Strauches freut. Die gelbe Farbe wirkt wie Sonne pur und kĂŒndet vom FrĂŒhling. Wie kann eine Pflanze wertlos sein, wenn sie nach dem Winter GlĂŒcksgefĂŒhle beschert? Ähnlich grob in der Beurteilung gehen viele Natur-GĂ€rtner mit den Rhododendren um. Vielleicht, weil der Nektar dieser Pflanzen giftig ist. Von Bienen und Hummeln werden die BlĂŒten auf jeden Fall angeflogen.

„Man kann durchaus das Eine tun, ohne das Andere komplett lassen zu mĂŒssen“.

Ich denke mal, wie ĂŒberall im Leben sollten auch in einem Garten Kompromisse möglich sein. Ich bin sehr dafĂŒr, den eigenen Garten tierfreundlich anzulegen, aber mein eigenes Wohlbefinden sollte dabei nicht auf der Strecke bleiben mĂŒssen. Wie seht ihr das?

Das Bonus-Hörnchen 😉

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Und zu guter Letzt: