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Heute werden wohl vielerorts Menschen die Ärmel aufkrempeln und aufräumen müssen. Das gestrige Unwetter hat in Hessen vorwiegend den Norden getroffen, aber auch direkt um die Ecke war’s wohl ziemlich heftig. Während bei uns nichts passiert ist, hat mich die Wasserwand, die zeitweise das Haus traf, aber schon etwas geschockt. In Hattersheim-Okriftel gab es vermutlich sogar einen Tornado. So zumindest die Nachrichten am Morgen im Radio. Auch in Kelsterbach, wo ich am Mittwoch noch unterwegs war, hatten die Feuerwehren einiges zu tun. Feuerwehrmann/-frau möchte ich im Moment wirklich nicht sein. Kommen die überhaupt noch zum Schlafen?

Dann wäre da die Sache mit dem Tauch-U-Boot. Und ich frage mich schon den ganzen Morgen, warum mich das nicht in dem Maße berührt, wie es das vielleicht tun sollte. Klar, jeder Unglücksfall, bei dem Menschen zu Tode kommen, ist tragisch. Aber als ich in den letzten Tagen den Aufwand verfolgt habe, mit dem hier nach fünf Millionären gesucht wurde, die sich gegen alle Vernunft nur zum Vergnügen auf eine Tiefe von 3800 Metern begeben haben, und über die alle Medien berichtet haben, da dachte ich an die Bootsflüchtlinge vor Griechenland. Die waren in der letzten Woche allenfalls einige Randbemerkungen wert. In welcher Welt leben wir eigentlich?

Und dann war da noch der 23. Juni 1978. An diesem Tag vor fünfundvierzig Jahren haben wir geheiratet. Daran hat kaum noch wer geglaubt, denn wir kannten uns bereits seit neun Jahren. Und grinsen muss ich immer noch bei der Erinnerung an meinen Schwiegervater, dem es so wichtig war, dass auf der Heiratsurkunde mein frisch erworbener Doktorgrad vermerkt wurde. Er war so stolz auf mich, stolzer als ich es hätte sein können. Dazu muss ich sagen, dass mein Vater acht Jahre zuvor bereits gestorben war und man mich sehr schnell in die Dental-Familie Heinze aufgenommen hatte. Nun ja, alles Geschichte. An diesem Tag unserer standesamtlichen Trauung hat es geschüttet wie aus Eimern! Und die schöne Kulisse des Frankfurter Römers war von irgendwelchen Buden verbaut.

Das Bild vom Standesamt habe ich gerade noch in Lightroom und Photoshop bearbeitet, denn es hatte einen totalen Stich ins Orange bekommen, wie so viele Farbfotos aus dieser Zeit. Es ist faszinierend, wie man diese Bilder inzwischen bearbeiten kann.

Dieser Beitrag geht am Samstag auch zu Lorettas & Wolfgangs Linkparty „Sommerglück“.


Das Wetter ist heute sehr angenehm, so um die 24°C, wenn nicht gerade mal wieder die Sonne brennt. Aber die meiste Zeit ist der Himmel eher bewölkt und es weht ein ziemlich kräftiger Wind. Ich habe alle Fenster und Türen offen, damit die Hitze der letzten Tage sich mal verflüchtigen kann. Und erledige mal wieder so einiges im Haushalt, was gerne liegen bleibt, wenn es mir zu heiß ist.

Ein bisschen Borretsch ist im Garten wieder aufgetaucht. Aber der hat schon mal üppiger geblüht.

Spiere mit Hainschwebfliege (Episyrphus balteatus)


Am Zaun habe ich nun doch der Zaunrübe (Bryonia) Einhalt geboten. Es ist unfassbar, in welcher Geschwindigkeit diese Pflanze alles erobert. Ich weiß nicht, wer sich irgendwann mal ein Patent auf das Spiralkabel gesichert hat, aber erfunden hat es die Natur mit der Zaunrübe. Sie gehört zu den Kürbisgewächsen, ist aber giftig, vor allem die reifen roten und schwarzen Beeren. Der Kontakt mit Blättern oder anderen Pflanzenteilen kann bei empfindlichen Menschen zu Hautreizungen führen. Ich habe beim Entfernen mal vorsichtshalber Handschuhe getragen. Früher wendete man Bryonia dioica in der Medizin sehr vielfältig an – etwa als Brech- und Abführmittel sowie gegen Frauenleiden. Heute findet man die Zaunrübe noch in einigen homöopathischen Mitteln. Auch als Zauberpflanze wurde die Zaunrübe vielfältig genutzt. Ihre oft auffällig geformte Wurzel galt dabei als Ersatz für die seltenere Wurzel der Alraune (Mandragora officinarum). 

Ihr Lieben, ich wünsche euch ein schönes Wochenende, möglichst ohne Katastrophen jedweder Art. Es soll wieder heiß werden, also passt gut auf euch auf und viel Wasser trinken.