Ein paar Grad weniger . . . und schon geht es mir um einiges besser. Über Nacht hat es abgekühlt und das tut sooo gut! Ich war fast den ganzen Vormittag im Garten am Ackern und jetzt am Nachmittag auch wieder. Bei 24° – 26°C macht das gleich wieder richtig Spaß. Zunächst musste ich den bisher noch nicht gemähten Teil der Wiese angehe. Dort hatte das blühende Ferkelkraut (Hypochaeris radicata) beachtliche Ausmaße angenommen. Die abgemähten Blütenstände werden schnell durch nachwachsende neue Blütenstände ersetzt. Die goldgelben Körbchenblüten sind nur an sonnigen Tagen vormittags geöffnet und tragen bis über 100 Zungenblüten. (Kleine Galeriebilder zum Vergrößern bitte anklicken.)
Die Natur ist doch immer wieder faszinierend. Und wenn eine Blüte noch so klein ist (beim Ferkelkraut ca. 1 cm Durchmesser max.), es findet sich immer ein Insekt, von dem die Pflanze bestäubt wird.
Beim Säubern des Teiches habe ich mit dem Kescher eine Libellenlarve erwischt, sie aber sofort zurück ins Wasser gebracht. Anschließend ist mir neuer Libellenlaich aufgefallen und die ersten blauen Libellen bei uns, die Pechlibellen (Ischnura elegans).
Die Körperlänge der Großen Pechlibelle beträgt ca. 30 Millimeter, die Flügelspannweite 35 bis 40 Millimeter. Die Hinterleiber beider Geschlechter haben oberseits eine schwarze Färbung, wobei das achte Abdominalsegment mit seiner leuchtend blauen Färbung hervorsticht (Schlusslicht). Das siebente und neunte Hinterleibssegment sind nur unterseitig blau gefärbt. (Ich würde irgendwie anders zählen, aber ich weiß nicht, wo sich das erste Segment versteckt.)
Einige Marienkäfer habe ich entdeckt, erstaunlicherweise mehr europäische als asiatische. Sie sind ein bisschen spät dran, finde ich.
Das junge Rotkehlchen hat sich leider zu gut vor mir hinter Blättern versteckt. Ich habe es eine Weile beobachtet, kam aber zu keinem besseren Foto.
Zum Schluss hat mich nochmal der Hafer gestochen und ich habe ein Altglas – Asahi Pentax Takumar 1:3.5/28 mm – an die R7 geschraubt. Damit bin ich noch ein bisschen durch den Garten gestromert. Nach dem Mähen – die Schafgarbe durfte bleiben- sieht die Wiese etwas arm aus. Dem Mäher entkommen ist aber die Kleinblütige Braunelle (Prunella vulgaris) mit ihren kurzen Stängeln. Sie ist übrigens die ‚Blume des Jahres 2023‚! Sie gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler und damit in die weitere Verwandtschaft von Taubnessel, Thymian, Salbei, Gundermann und Minze. Die vielen kleinen blauvioletten Einzelblüten, die gedrängt am Ende des Sprosses sitzen, bieten während der langen Blütezeit von Juni bis Oktober Nektar und Pollen. Vor allem Hummeln und andere Wildbienen sowie mindestens 18 verschiedene Schmetterlinge finden hier Nahrung. Der Name Braunelle bezieht sich auf die braune Farbe der verblühten Kelchblätter, die die blauvioletten Kronblätter umschließen und den Blütenstand wie einen kleinen Tannenzapfen aussehen lassen.
Im Trockenbeet blühen von der hinteren Seite im Moment Kugeldisteln und ganz offensichtlich das übel beleumundete Jakobs-Kreuzkraut oder Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea).
Die Kugeldisteln habe ich mal gesetzt, aber in den letzten Jahren meistens noch vor der Blüte wieder runter geschnitten, weil sie immer über und über voller Blattläuse waren. Blattläuse gab es auch in diesem Jahr, aber jetzt ist der Spuk plötzlich vorbei. – Das Kreuzkraut muss sich selbst ausgesät haben. Ich werde es vermutlich entfernen, bevor es zur Samenbildung kommt. Wir halten zwar keine Pferde, aber man sollte verhindern, dass sich diese in allen Teilen giftige Pflanze ausbreitet. Andererseits gibt es auch Schmetterlinge, die auf diese Pflanze angewiesen sind wie der Blutbär (Tyria jacobaeae), der auch Jakobs-Krautbär genannt wird. Seine Raupen sind auffällig gelb-schwarz geringelt.
Hier zwei Fotos, die auf Wikipedia „Under Creative-Common License“ zur Verfügung gestellt werden:
Der Schmetterling – Blutbär (Tyria jacobaeae) :
Seine Raupe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Tyria_jacobaeae_qtl1.jpg
Das war’s für heute und es ist eine ganze Menge, denke ich. Ich werde diesen Beitrag für den DND kennzeichnen und ihn am Donnerstag dann als meinen zweiten Beitrag auch verlinken. Als ersten Beitrag habe ich eh noch nichts 🙁 .
Ich finde das Rotkehlchenfoto sehr schön mit der grünen Unschärfe..und so viele andere auch. Libellen im Garten, wow…hier geht durch die Hanglage kein Teich und es ist auch alles viel kleiner. Was mir zur Alleinbewirtschaftung aber völlig ausreicht (Schatz ist kein Gartenmensch). Zum Glück hat sich inzwischen doch einiges Gebrummsel entwickelt – die Stille im Frühjahr war schon beängstigend.
LG Mascha
Männer sind oft keine „Gartenmenschen“, meiner leider auch nicht. Du hast Recht, das Rotkehlchenfoto ist schön. Ich bin oft viel zu sehr darauf fixiert, dass man ein Objekt zu 100% und ideal aufs Foto bannen muss.
Guten Morgen liebe Elke, so viel Interessantes und Schönes gab es wieder bei dir
zu sehen und zu lesen, danke.
Früchte tragen deine Entdeckungsreisen immer in Wort und Fotografie.
Sei von Herzen gegrüßt in deinen Tag, Lissi
Vielen Dank, liebe Lissi.
I think your photo of the Robin was very sweet!
https://comfortspiral.blogspot.com/2023/06/guard-rails-and-beyond.html?m=0
Yes, I think so too. Thanks
Hallo Elke,
bei uns ist es richtig angenehm, gestern waren es nochmals 30° mit etwas Wind. Ich habe weder die Raupe noch den Blutbär in echt gesehen, das würde ich gerne mal. Bei dir blüht immer wieder etwas und wenn ichs genau sehe, alles Wildpflanzen. Die Pechlibelle hat sich wohl gerade mal ausgeruht? Wunderbares Foto.
Liebe Grüße
Edith
Danke. Gestern – und heute bisher auch – konnte man es aushalten. Ich war heute Vormittag an der Nidda, das war richtig angenehm.
Immer wieder sehr interessant was du alles im Garten hast und auch benennen kannst. Egal ob Flora oder Fauna und die Bilder sind erneut super. Schön dass du dich wieder so richtig „austoben“ konntest. Da fühlt man sich dann am Abend richtig gut und zufrieden, gell. Mit Disteln wäre hier für mich auch mal eine Idee, muss ich doch gucken ob ich die auch als Samen bekomme oder dann sammeln.
Wünsche dir für heute einen ebenso erfolgreichen sowie schönen Tag und sende liebe Grüssle zu
Nova
Guten Morgen und danke. Im Moment ist der Himmel komplett bedeckt, kennt man schon gar nicht mehr. Ein bisschen Regen wäre nicht schlecht. Mal gucken, ob ich für den DND auf Fototour gehe – ohne Sonne nicht so interessant – oder mich ein weiteres Mal auf Gartenfotos beschränke.
Hier ist es auch deutlich kühler geworden. Brrr… gestern hat es auch immer wieder mal geschüttet und es ist sehr windig.
Disteln hätte ich noch gerne auf dem Balkon. Ich muss heute auf dem Markt mal gucken, was es noch so gibt. Da steht immer mein bevorzugter Pflanzen-Dealer.
Bei uns ist es immer noch warm genug, aber bisher mal keine Sonne, sondern ein komplett bedeckter Himmel – ungewöhnlich ☁️☁️☁️.
Liebe Elke,
es hat sich wohl jetzt überall abgekühlt. Bei uns gab es heute ab Mittag noch einmal ein paar kräftige Gewitter, eins davon auch wieder mit Hagel. Am Vormittag habe ich noch Wolkentürme fotografiert. Da brauchte ich aber auch schon einmal den Schirm.
Liebe Grüße
Jutta
Regen oder Gewitter gab es bei uns nicht, nur kühler ist es geworden.
Angenehme Temperaturen herrschen im Moment auch hier. Und das war heute gut so, denn ich hatte viel zu tun. Aber jetzt werde ich die Füsse hochlegen und den Abend geniessen.
Herzlich, do
Jep, so machen wir das jetzt, liebe do.🥰
Oh ja, es war eine ganze Menge, aber es war sehr interessant und ich habe es gerne gelesen.
Das Jacobskreuzkraut verbreitet sich hier auch und es tut auch Schafen und Ziegen nicht gut. Am Schäferstab hatte ich immer an der einen Seite ein kleines Schäufelchen, damit ich solche Pflanzen auf den Wiesen entfernen konnte, damit sie in Niemandens Futter gelangen. Es ist schon schade, dass es immer weniger Schäfer gibt.
Schafgarbe war immer eine Lieblingspflanze von mir. Wen wundert es? 😀
Herzliche Grüße an dich.
Hast du mal Schafe gehütet? 🐑🐑🐑🐏🐑🐑🐑🐏🐑🐑🐑