Als ich heute Vormittag vom Einkaufen zurückkam, sagte ich noch zu meinem Mann: „Wenn es nicht so schön grün wäre, könnte an meinen, wir hätten Ende Februar und nicht Mitte April.“ Es war einfach nur grau und nass und finster. Allerdings hatte der Regen nachgelassen und dann ab dem frühen Nachmittag wurde es auch etwas heller. Nur heller – nix Sonne oder so! Ich bin dann doch in den Garten, weil ich endlich mal das Hochbeet auf Vordermannfrau bringen wollte. Zunächst habe ich den Rasenmäher aus dem Winterschlaf befreit und mir eine Schneise zwischen Geräteschuppen, Terrasse und Hochbeet gemäht. Das Gras steht definitiv zu hoch. Aber was tut man nicht alles den Wildkräutern und Insekten zuliebe. Zwischen Terrasse und Hochbeet musste nun auch ziemlich viel Tellerkraut weichen.
Das Gewöhnliche Tellerkraut (Claytonia perfoliata)
Vor ein paar Wochen konnte ich die Blätter noch nicht wirklich zuordnen, aber sobald das Tellerkraut blüht, ist die Identifizierung nicht mehr schwierig. Das Gewöhnliche Tellerkraut ist eine fleischige einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 30 Zentimetern erreicht. Sie bildet eine grundständige Blattrosette. Die ersten Grundblätter sind rhombisch-eiförmig, lang gestielt und fleischig. Spätere Blätter wachsen unterhalb des Blütenstands paarweise zu Blättern zusammen, die so aussehen, als würde ein einziges kreisrundes Blatt vom Stängel durchstoßen werden. Es wird auch Kubaspinat, Winterportulak oder Postelein bzw. Winterpostelein genannt und ist essbar. Die Blätter enthalten Vitamin C, Magnesium, Kalzium und Eisen, aber wenig von dem unerwünschten Nitrat, das bei anderen Salatpflanzen oft ein Problem ist. Hohe Konzentrationen von Oxalsäure und Oxalat wurden in allen Pflanzenteilen nachgewiesen, daher wird vom Verzehr größerer Mengen der rohen Pflanze abgeraten. Junge Blätter, Stängel und auch Blüten können roh, ältere Blätter eher nur gekocht verzehrt werden. Rohe Blätter sind im Geschmack dem Feldsalat sehr ähnlich, jedoch mit weniger Aroma. Gekocht schmecken sie ähnlich wie Spinat.
Das erste Ruprechtskraut (Geranium robertianum) – oder Stinkender Storchschnabel – blüht auch. Eine hübsche Pflanze, die eigentlich nur dann unangenehm riecht, wenn man größere Mengen rodet.
Im Hochbeet habe ich den Rhabarber, der dort überwintert hat, bis auf ein Blatt zurückgeschnitten und einen Schnittlauch ausgegraben, eingetopft und in die Küche verfrachtet. Dafür durfte ein Schnittlauch ins Hochbeet einziehen, der an anderer Stelle von Hahnenfuß überwuchert wurde. Der Scharfe Hahnenfuß ist bei uns im Garten wirklich die Pest! So schön die Butterblümchen auch aussehen, die sich durch Rhizome ausbreitende Pflanze ist nervig. Und giftig ist er obendrein. In eine Ecke des Hochbeets kam noch die kleine Goldspiere „Firelight“, die dort, wo sie stand, nahezu verkümmert ist. Ich habe sie ein bisschen zurückgeschnitten und hoffe, dass sie sich erholt. Das ist nämlich eine ganz zauberhafte Pflanze.
Das Hochbeet wird von mir inzwischen wieder mehr mit Blumen als mit Gemüse bepflanzt, weil es zu schattig und dann noch im Einflussbereich einer Kiefer steht, die ständig Nadeln abwirft. Zumindest war das in den trockenen Sommern so. Aber heute habe ich immerhin ein paar Saatbänder für Möhren, Radieschen und Pflücksalat eingebuddelt.
Ausgraben und neu einpflanzen war heute überhaupt das große Thema. Meine Hortensie „Four Seasons“ ist ja schon einmal umgezogen. Diesmal ist sie endgültig im Topf gelandet, bekommt aber noch einen größeren Kübel. Im normalen Gartenboden wird sie einfach nichts. Blühen kann sie und wirklich wunderschön, aber die ganze Pflanze will nicht wachsen. Schaun wir mal, ob das im Kübel was wird.
Alle Fotos mit der Canon EOS RP und dem RF100mm F2.8 Makroobjektiv; die Hortensienblüten sind natürlich aus dem Archiv.
Zum Schluss kommt noch ein „zauberhaftes“ Tierchen, das ich im Mülleimer für Altpapier entdeckt habe. Zauberhaft bestimmt für die liebe Edith. Alle Spinnenphobiker besser weggucken. Allerdings bin ich mir nicht sicher, was ich da entdeckt habe. Wenn es eine Braune Jägerspinne oder eine Nosferatu-Spinne ist, sollte es die eigentlich bei uns nicht geben. Ich werde mal beim Nafoku nachfragen. Ich hoffe ja nur, dass es diesmal mit dem Foto hochladen klappt. Keine Ahnung, warum ich damit beim Naturforum schon sooft gescheitert bin. Alles gut, ist online.
Zum Vergrößern bitte anklicken!
Also, es ist die Nosferatu-Spinne. Ich weiß nur nicht, ob ich das irgendwo melden muss.
Hallo Elke, erstmal wieder Danke für deine schönen Gartenfotos. Das Tellerkraut sieht ja echt interessant aus. Kannte ich bisher noch nicht. Die Spinne ist eindeutig eine Nosferatu. Von denen hatten wir jetzt schon einige, auch in der Wohnung. Ich glaube, ich habe mir die mit einer Pflanze im Herbst nach drinnen geholt. Meine Tochter – auch Spinnenphobiker – entdeckt sie leider immer, was sie dann durch einen lauten Schrei kundtut. Normalerweise bringe ich verirrte Insekten wieder nach draußen in den Garten, aber diese Gattung überlebt bei mir nicht. Ich weiß nicht, warum die sich ausgerechnet bei uns so wohl fühlen.… hier weiterlesen »
Im Haus würde ich sie auch nicht haben wollen. Aber ich fürchte, es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie auch den Weg vom Garten ins Haus finden. Aber kaputt machen könnte ich sie nicht. Ich habe ja meine Methode mit Schaufel und Handfeger. Das funktioniert eigentlich immer. Dann dürfen sie wieder ins Freie.
Hallo Elke, na, das ist doch eine gute Idee im Garten. Da gibt es ja immer sehr schöne Motive, und Du hast auch welche gefunden. Die Spinne ist Klasse. Ein ganz tolles Makro von der schönen Spinne. Ich mag Spinnen wenn sie mir nicht zu nahe kommen, sonst bin ich dann schnell weg. Lieber Gruss Claudia
So ähnlich geht es mir auch immer noch.
Glaub‘ ja nicht, ich klicke das letzte Foto zum Vergrößern an :-)))
LG
Sandra!
Nein? Dir entgeht was, liebe Sandra 😉
Bei uns muss man den Fund der Nosferatu-Spinne melden. Meine Schwägerin hatte eine hinterm Sofa in ihrem Wohnzimmer. Das ist allerdings schon länger her. Sie hat den Fund gemeldet. Ihr Mann hat das Spinnenvieh dann eingefangen und irgendwer kam es ein paar Minuten später abholen…
LG
Sandra!
Bei uns offenbar nicht; hat mir zumindest das Naturforum so gesagt.
Liebe Elke,
ein Tellerkraut kannte ich bisher noch nicht. Das sieht ja interessant aus.
Und stell dir vor, jetzt im Moment kommt tatsächlich die Sonne raus. Die letzten Tage waren nur trüb. Werde jetzt gleich mal eine kleine Runde drehen, bevor es sich die Sonne wieder anders überlegt. Das Mittagessen kann warten.
Liebe Grüße
Traudi
Ja, auch bei uns kommt gerade die Sonne zum Vorschein.
Da warst du ja sehr fleißig, das ging nun bei mir leider nicht auf Grund meines Sturzes. Da hoffe ich mal, dass deine Bemühungen von Erfolg gekrönt werden. Deine Spinnenanfrage ist ja beantwortet und zwar vom Spinnenspezialisten Jörg, beruhigt hat er dich auch, sie greift nicht an. Ich habe diese Spinne noch nie gefunden.
Liebe Grüße
Edith
Danke für den Hinweis, dass Jörg nochmal geantwortet hat, das hatte ich noch gar nicht gesehen.
Soll ich mal Sonne in den Süden schicken 🙂 Hier strahlt sie den ganzen Tag. Es ist nur ziemlich windig.
Storchenschnabel habe ich auch immer, ich finde ihn einfach hübsch. Das man das Tellerkraut essen kann, wusste ich gar nicht.Postelein kenne ich, aber anders.
Mit Saatbändern hatte ich noch nie Glück. Bin gespannt, ob Du welches hast.
Ja, ich bin ebenfalls gespannt. – Die Sonnenstrahlen bitte per Expressversand 🤩. Ich habe das schon bei den Wettervorhersagen gesehen und meinem Göttergatten dick aufs Butterbrot geschmiert 😉.
Liebe Elke, auch bei mir musste heute etwas im Garten geschehen. Ich habe in meinem kleinen Hochbeet Radieschensaatbänder gelegt. Nachdem ich die letzten Jahre kein Glück hatte, hoffe ich jetzt auf gekaufte Bänder. Das Wetter war allerdings bescheiden, die Sonne zeigt sich nur zum untergehen. Aber immerhin habe ich jetzt bei dir etwas über das Tellerkraut, das ich nicht kannte, gelernt.
Herzlich, do
Auch Saatbänder! Na, dann hoffen wir mal, dass uns Erfolg beschieden ist.
Liebe Elke,
ich werde mich in diesem Jahr auf dem Balkon definitiv zurückhalten. Es ist einfach zu heiß hier im Sommer und da ich auch vermehrt unterwegs sein will, werde ich mich auf einige wenige Töpfe beschränken. Mir ist auch einfach in den letzten Jahren viel kaputt gegangen. Das macht dann auch kein Spaß.
Mit Saatbändern hatte ich im Garten nie Glück. Meistens habe ich mir immer Tütchen gekauft. Dann wünsche ich dir gutes Gelingen.
Liebe Grüße
Jutta
Im Moment bezweifle ich noch, dass wir wieder einen heißen Sommer bekommen. Na ja, wir werden sehen. Hast du meine Kisseo-Karte bekommen? Sonst erst mal auf diesem Weg vielen Dank für die wunderschöne Geburtstagskarte. Ich werde sie noch im Blog zeigen.
Ja, liebe Elke, sie ist angekommen. Hatte heute noch gar nicht ins Postfach geschaut. Vielen Dank für deine Rückmeldung.