Heute ist das Wetter weit weniger berauschend als gestern, aber zumindest vormittags blieb es trocken. Ich habe mir die Kamera geschnappt und bin los Richtung Niedwald. Und kaum zu glauben – ich habe in der historischen Eisenbahnersiedlung in Nied einen Parkplatz gefunden. Und das am Sonntag. Von dort kommt man recht schnell zum Niedwald, aber es hat mich zunächst an die Nidda gezogen, was sich als Fehler herausgestellt hat. Der Fluss ist dort mehr als langweilig. Es wird höchste Zeit, dass das Sossenheimer Wehr abgebaut und die Altarme wieder mit der Nidda verbunden werden. Demnächst soll es losgehen.
Unterwegs im Niedwald
Seht ihr im Headerbild die kleine Insel? Da brütet wie jedes Jahr auch dieses Mal ein Schwan. Ich hab ihn mal ein bisschen rangeholt.Canon EOS R7 mit RF-S 18-150 mm; ISO 800 – f/6.3 – 1/320 Sek – 150 mm (Ausschnittvergrößerung)
Von diesem Altarm aus habe ich mich durch den Niedwald vorwärts bewegt, immer an den Wasserwegen entlang. Es war matschig ohne Ende, teilweise versperrten mir umgefallene Bäume den Weg. Mehr als einmal habe ich befürchtet, auszurutschen und komplett ins Wasser zu fallen. Es ist aber nichts passiert, außer dass ich am Ende mit komplett verdreckten Stiefeln und Hosenbeinen zurückgekommen bin. Ich war froh, dass ich überhaupt Stiefel angezogen habe. Kurz habe ich eine junge Asiatin mit weißen Sneakers gesehen. Na, danke! Sie war mit Mutter Bärlauch sammeln. Der blüht nun im Niedwald überall.
Ende – Gelände. Nee, jetzt auch noch umkehren müssen . . . Aber was sitzt da Hübsches auf der Bärlauchblüte? Ich tippe auf ein weibliches Ampfer-Grünwidderchen (Adcita statices) oder Gemeines Grünwidderchen (ohne Gewähr). Die Fühler bei den Männchen sind gefiedert, sehen aus wie kleine Kämme.
Elke Schwarzer schlägt alternativ die weibliche Langhornmotte Adela reaumurella vor. Das Habitat würde tatsächlich besser passen. Ich bin absolut kein Insektenkenner. Dass es ein Falter ist, war mir als Einziges klar. Da wäre ein Makroobjektiv auf der Kamera natürlich super gewesen.
Und bei näherer Betrachtung mehr als nur ein Tierchen. Seht ihr auch die kleine Raupe? Wie gut, dass ich die Bärlauchblüten für unseren Salat gründlich gewässert habe 😉
Da muss ich wohl drübersteigen . . .
Die Ente schwimmt ziemlich allein im Altarm. Leistet mir immerhin Gesellschaft.
Wie riechen wohl die Füße eines Riesen? Derzeit vermutlich nach Bärlauch 😉 .
Ohne ins Wasser zu fallen schließlich am Grill’schen Altarm angekommen, war die Enttäuschung groß: Nix zu sehen außer ein paar Anglern, die ihre Ruten gelangweilt im Wasser badeten. Die müssen sich ein neues Revier suchen, wenn hier die Umbaumaßnahmen zur Renaturierung losgehen.
Das ist das alte Sossenheimer Wehr, eines der letzten Niddawehre im Frankfurter Stadtgebiet, das demnächst abgebaut wird. Und in diesem Zusammenhang wird die Nidda weiter renaturiert und einige Altarme wieder angeschlossen. Vermieden werden soll ein Bereich wie am alten Höchster Wehr, der im Sommer inzwischen als Grillplatz und Badestrand mit allen negativen Folgen missbraucht wird.
Auf dem Rückweg zum Auto noch einen stolzen Hahn mit seiner Hühnerschar in einem schmalen Vorgarten entdeckt.
Und zu guter Letzt gibt es noch einen Blick auf unseren leckeren Salat mit Bärlauchblüten on top.
Ich wünsche euch noch einen gemütlichen Restsonntag und eine gute neue Woche.
ein sehr schöner Spaziergang..
wenn auch rutschig
die Bilder sind auf jeden Fall toll geworden
Der Schwan hat sich ein schönes Plätzchen ausgesucht
und der Hahn sieht ja prächtig aus
liebe Grüße
Rosi
Liebe Grüße zurück 💐.
Uhh, das sieht ganz schön rutschig aus, liebe Elke, aber es ist dir glücklicherweise ja nichts passiert. Die Schwäne haben sich ein herrliches Zuhause gewählt und der Hahn sieht prächtig aus.
Herzlich, do
Das war auch ganz schön rutschig. Ein paarmal habe ich überlegt, ob ich umdrehen soll, aber das wäre es ja auch nicht gewesen. Jemand muss versucht haben, den Altarm zu überqueren (in der Nähe der Steine die in dem kleinen Video von heute zu sehen sind) und muss voll ins Wasser gefallen sein. Das erzähle ich am besten mal extra.
Schön schaut es bei dir aus liebe Elke. Jetzt ist alles so frisch grün. Bärlauch habe ich hier noch nie gesehen, nur mal im Schwarzwald um diese Jahreszeit.
Hühner haben hier zwei Nachbarn, ich höre jeden Morgen die Hähne krähen und das Gegacker der Hühnerschar. Erinnert mich immer an meine Kindheit, als wir auf dem Dorf wohnten und ringsum die Leute Hühner hatten.
Liebe Grüße in den Nachmittag von Kerstin.
Haben deine Nachbarn eigentlich noch die Ziegen? 🐐🐐🐐 Oder waren das Schafe 🐏🐑🐏?
Also, zum Salatessen wäre ich gerne vorbei gekommen…
LG
Sandra!
Wie sich die Zeiten ändern, gell 😉
Hallo Elke, sehr schöne Bilder. Der Schwan hat sich eine tollen Platz für sein Nest gesucht. Da wird es dann interessant wenn die jungen Schwäne da sind. Das wird bestimmt tolle Fotos geben. Und wenn Du Glück hast erwischt Du vielleicht aus der Ferne den Zeitpinkt wenn sie gerade schlüpfen.
Lieber Gruss Claudia
Das glaube ich nicht. So oft bin ich da nicht unterwegs. Das wäre wirklich ein großer Zufall. Eher noch im Stadtpark. Dort brütet auch immer ein Schwanenpaar auf einer kleinen Insel.
Da ging es bei dir ja bunt zu, ist auf dem letzten Foto Flieder? Bei uns blüht er auch schon. Ich würde auch auf Langhornmotte tippen, eventuell eine Nemophora metallica, google mal. Dein Salatteller bunt und sicher super lecker.
Lieber Gruß
Edith
Ich googel schon wie verrückt 😉. Und habe Elkes Vorschlag bereits ergänzt. Danke. Das ist Flieder, ja.
Hallo Elke,
ist das nicht eine weibliche Langhornmotte auf dem Bärlauch?
Die Grünwidderchen sind größer, auch der Lebensraum würde eher zu den Adelidae passen.
VG
Elke
Da muss ich mich nochmal schlau machen. Insekten sind wirklich nicht mein Spezialgebiet. Erst einmal danke für den Hinweis.
Deine Matschfüße haben sich gelohnt. Um so eine Bärlauchwiese würde ich was geben. Ich kaufe den immer für teuer Geld.
Ich hatte heute schon ersten Nachwuchs vor der Linse. Familie Blässhuhn und Familie Gans sind schon soweit.
Dir auch eine gute neue Woche.
Die habe ich mit Nachwuchs noch nicht entdecken können, den gibt es bisher nur bei unseren Gänsen.🪿🪿🪿
Liebe Elke,
da konntest du ja einen richtig schönen Spaziergang machen. Bei uns wurde es dann am Nachmittag wieder schöner und die Sonne kam wieder raus. Nach dem gestrigen Tag hatte ich heute aber keine Lust, irgendetwas zu unternehmen.
Schöne Bilder hast du wieder mitgebracht. Ganz besonders gefällt mir die Spiegelung und der Hahn sieht absolut prächtig aus.
Liebe Grüße
Jutta
Das Wetter ist so schlecht heute nicht. Ich habe gerade noch ein trockenes Stündchen erwischt, um ein bisschen was im Garten zu machen. (Unkraut rupfen und Verblühtes zurückschneiden macht am Sonntag keinen Lärm.) Nun tröpfelt es wieder. Aber wenn ich mich im Garten umgucke – Wahnsinn welchen Auftrieb alle Pflanzen durch den vielen Regen bekommen haben. Da darf man sich nicht beschweren. Kein Wunder, dass englische Gärten so berühmt sind. Bei dem Klima!