Seite wählen

Und manchmal muss es eben doch sein. Heute war Gänseblümchenmord angesagt. Hatte ich in den letzten Wochen die Wiese immer nur in Teilen gemäht, musste ich mal Tabula rasa machen. Bei dem vielen Regen schießen Gras und Beikräuter ohne Ende in die Höhe. Bald wäre man nur noch mit der Sense durchgedrungen und Sense kann ich nicht. Habe auch keinen Sensenmann greifbar (was ja ganz gut ist). Es soll die nächsten drei Tage bei uns am Stück regnen. Und gerade geht es schon los. Aber hallo!


Mal eben mit der Nikon Zfc und dem 50 mm Makro durchs Fenster fotografiert. Die hatte ich gerade zur Hand. Aber eigentlich wollte ich euch ein paar Blümelis zeigen, die gemeinhin als Unkraut bezeichnet werden, aber bei uns an bestimmten Stellen wachsen dürfen. An anderen wachsen sie aber auch *gg*. Die fragen mich einfach nicht, ob sie dürfen.

Der Blick ins wilde Eck‘


Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys) bedeckt im Moment hinter dem Haus mal wieder fast eine ganze Wiese, aber doch in Konkurrenz mit Wilden Erdbeeren und Pfennigkraut. Dieser blaue Teppich sieht vor allem aus einiger Entfernung fantastisch aus. Im Volksmund heißt der häufig vorkommende blaue Gamander-Ehrenpreis auch Gewitterblümchen, da man glaubte, dass er entweder in gewitterreichen Jahren vermehrt blüht oder sein Abpflücken Regen oder Gewitter hervorruft. Ich habe ihn nicht gepflückt – ehrlich! – aber es schüttet schon wieder!!! Ob er auch etwas gegen fotografiert werden hat?


Ich habe sie nicht alle ermordet! Das Gänseblümchen (Bellis perennis) kennt man bei uns fast ausschließlich unter seinem Trivialnamen. Von Bellis wird fast nur gesprochen, wenn es um die großblütigen Zuchtformen geht. Der Blütenstand besteht aus den langen weißen Zungenblüten, die am Rand manchmal rosa überlaufen sind, und den gelben Röhrenblüten in der Mitte. Ich habe diese Makros mit 100 mm Makro an der EOS R7 gemacht und ein bisschen mit dem Ring zum Weichzeichnen bzw. Erzeugen spärischer Aberration gemacht, aber dieser Effekt hat im Grunde nichts gebracht, außer dass das Bokeh schön in der Unschärfe verläuft. Die Draufsicht finde ich allerdings ziemlich langweilig, stelle ich gerade fest.

Da gibt es bald die ersten wilden oder Walderdbeeren (Fragaria vesca). Die charakteristische weiße Erdbeerblüte erinnert an die Blüte von Wildrosen. Die Früchte der Walderdbeere sind nur etwa einen Zentimeter groß, aber sehr aromatisch. Anders als die herzförmigen Gartenerdbeeren sind die Früchte der Walderdbeere rundlich. 

Auch die Akelei breitet sich teilweise aus wie Unkraut, ist aber eine richtig schöne Pflanze. Viel nerviger ist dieser Hafer, der sich überall breitmacht.

Huch, was ist denn das für ein Gekecker da draußen? Jede Menge Eichhörnchen turnen an der Kiefer herum – zwei, drei – nein, vier Junghörnchen – Wahnsinn! Und ich habe immer noch die Nikon mit dem 50 mm-Makro neben mir. Andererseits – mit einem Tele würde ich die ja schon gar nicht zu mehreren gleichzeitig fotografieren können.

Mehr als zwei werden es aber sowieso nicht. Es sind drei rote und ein dunkles. Das rechte ist offensichtlich das Hörnchen mit dem besonders langen Schwanz. Das linke ist wohl ziemlich nass geworden.

Nun habe ich doch noch fix die Canon mit dem Tele geholt. Ganz oben im Baum sitzt das dunkle Hörnchen. Es ist eindeutig das scheuste der Hörnchen. Das ist mir schon öfter aufgefallen. Hier musste ich mit einer ISO 12.800 fotografieren. Es war einfach zu dunkel und das Tele schluckt ja auch jede Menge Licht. Das Original hat mächtig gerauscht. Ich habe mit Topaz Photo AI entrauscht. Ich wechsele tatsächlich immer wieder zwischen Topaz Photo AI, NIK DFine und dem Entrauschen mit Lightroom. DFine von NIK ist das schnellste Programm und reicht oft völlig, Topaz das beste, aber irgendwie auch das komplizierteste. Und Lightroom ist tatsächlich langsam, wenn man das große RAW direkt aus Lightroom heraus entrauschen will. Perfekt ist eigentlich keins der Programme. Aber bitte, es ist enorm, was heutzutage überhaupt geht. Da kann man sich nicht beschweren.

Inzwischen ist es draußen wieder quietschnass. Ein heftiger Regenschauer folgt auf den anderen. Mein Mann meinte aber gerade, dass es morgen erst einmal trocken bleiben soll. Hofft er jedenfalls. Es sind wieder Medenspiele angesagt. Ich hätte nichts dagegen. – Ach, das wird jetzt wohl ein Gewitter. Ich höre es schon donnern.