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Heute Morgen habe ich nach einem Kommentar von Ken Schneider zu der kleinen Raupe beim DND darüber nachgedacht, wo wohl der Ursprung des englischen Wortes „Caterpillar“ für Raupe liegt. Ich fand die Bezeichnung schon immer seltsam, aber vermutlich deshalb, weil ich Caterpillar mit einer Baumaschine verbinde. Und das ist auch korrekt, nur dass diese Maschine ihren Namen nach einer Raupe bekommen hat. Und wie es der Zufall so will, kam ich heute Nachmittag an einem entsprechenden Raupen- oder Kettenfahrzeug vorbei. Es war zwar kein Original-Caterpillar des amerikanischen Herstellers, aber das macht ja nichts.


Damit ist aber immer noch nicht die weiterhin sonderbare englische Bezeichnung für eine Raupe erklärt. Und sie wird sonderbar bleiben. Wie ich schon dachte, steckt das Wort ‚Katze‘ darin. Caterpillar stammt vom altenglischen Catyrpel, einer Verfälschung vom altfranzösiscenh chatepelouse oder cate pelue (von französisch chat „Katze“ und pelu „haarig“). Meines Wissens sind Katzen eigentlich immer haarig. Es gibt zwar auch die bedauernswerten Nacktkatzen, aber die wird man im mittelalterlichen Frankreich noch nicht gekannt haben. Wieso man eine Raupe aber dann in England als haarige Katze bezeichnet hat, kann ich nur vermuten: Es wird eine sehr haarige Raupe gewesen sein und der, der sie so nannte, mochte vermutlich weder Katzen noch Raupen. Oder habt ihr eine bessere Erklärung?

Ich war heute Nachmittag in unserer Nachbargemeinde Oberliederbach unterwegs und da wird gebaut ohne Ende. Der Liederbach hat wieder relativ wenig Wasser. Da war nach dem trockenen September vorauszusehen. Auf dem Weg zu den rauschenden Liederbachtreppen (die heute leider überhaupt nicht rauschten) kam ich an einem üppigen Blühstreifen vorbei, der ein Feld begrenzte. Das sah dort immer noch ganz schön aus. Ich habe es etwas bedauert, dass ich das größere Tele nicht dabei hatte, denn es waren auch noch Insekten unterwegs.


Es waren unzählige kleine, unscheinbare Falter unterwegs, die den typischen Schwebflug zeigten, wie man es vom Taubenschwänzchen kennt.


Reiswanzen gab es auch reichlich, die werden wohl allmählich wirklich zur Plage. Wer auf dem Foto noch mehr findet, darf sie behalten.

Die Giftbeere oder Blaue Physalis (Nicandra physaloides) habe ich an einer einzigen Stelle entdeckt. Ich konnte nur noch ihre Samenstände entdecken, blau-grüne Lampions in der frühen Phase, später braun-orange. Die wunderschönen blauen Blüten waren schon verschwunden. Ich habe mir bei Wikipedia ein Foto geliehen.

Die pergamentartige Fruchtblase umschließt wie bei der essbaren Physalis eine einzige Frucht. Interessant sind auch die Blätter, aus deren Oberfläche kleine dunkle Zäpfchen wachsen. Die Giftbeere ist in allen Pflanzenteilen giftig, besonders aber in den Wurzeln.

Nun wünsche ich euch ein schönes Wochenende. Ich werde mal gucken, ob ich herausfinde, was für Falter da in den Blüten herumgeflogen sind. Ich tippe auf Gamma-Eulen (Autographa gamma). Im Foto mit den ausgebreiteten Flügeln glaube ich die weiße Zeichnung, das Gamma, zu erkennen.

Diesen Beitrag verlinke ich mit Lorettas & Wolfgangs „Herbstglück“.
Und als meinen zweiten Beitrag zum Naturdonnerstag.